Es scheint, dass es viele Christen gibt, die bereit sind zu akzeptieren, dass Gott das Universum durch einen evolutionären Prozess, wie er heute von der wissenschaftlichen Fachwelt propagiert wird, geschaffen haben könnte. Wer kann schließlich die besten wissenschaftlichen Köpfe in Frage stellen und ihre Schlussfolgerungen, zu denen sie auf der Grundlage ihrer umfangreichen Forschung gekommen sind, bestreiten?
Der Katechismus der katholischen Kirche im Vatikan lehrt zum Beispiel:
„Gott selbst hat die sichtbare Welt in all ihrem Reichtum, ihrer Vielfalt und Ordnung geschaffen. Die Heilige Schrift stellt das Werk des Schöpfers symbolisch als eine Abfolge von sechs Tagen göttlichen ‚Wirkens‘ dar, die durch die ‚Ruhe‘ des siebten Tages abgeschlossen wird. [1Mo 1:1 – 2:4 .]
The Catholic Catechism, Artikel 337. https://www.catholicculture.org/culture/library/catechism/index.cfm?recnum=1799
Die Sechs-Tage-Schöpfung ist laut Katechismus (katholischer Lehre) also nur symbolisch zu verstehen und nicht im Sinne von 7 buchstäblichen Tagen von 24 Stunden. Dies impliziert, dass diese symbolischen Tage in Wirklichkeit längere Zeiträume gewesen seien, also Millionen von Jahren. Mit diesem Erklärungsversuch bemühen sich die Befürworter, den Schöpfungsbericht mit dem modernen Dogma der darwinistischen Evolutionsthese in Einklang zu bringen.
Im Jahr 1996 äußerste Papst Johannes Paul II. mehrfach, Gott habe durch den Prozess der Evolution „geschaffen“.
„Papst Johannes Paul II hat die lehrende Autorität der römisch-katholischen Kirche hinter die Ansicht gebracht, dass der menschliche Körper nicht die unmittelbare Schöpfung Gottes gewesen sein kann, sondern das Produkt eines allmählichen Prozesses der Evolution ist. In einem formellen Statement, gesandt zur bischöflichen Akademie für Wissenschaften am Mittwoch sagte der Papst, dass „neue Erkenntnisse dazu führen die Evolutionstheorie als mehr Anzuerkennen als nur eine Hypothese.“
New York Times, Papst bestätigt Evolutionstheorie, 25.10.1996.
Auch NBC News berichteten im Jahr 2007 über die Äußerung des katholischen Oberhaupts:
„In seiner Enzyklika Humani generis aus dem Jahr 1950 hatte schon mein Vorgänger Pius XII. dargelegt, dass die Evolution und das, was der Glaube über den Menschen und seine Berufung lehrt, nicht im Gegensatz zueinander stehen unter der Bedingung, dass man einige Fixpunkte nicht aus den Augen verliert.“
„In Anbetracht des wissenschaftlichen Forschungsstandes der Zeit und der Erfordernisse der Theologie betrachtete die Enzyklika Humani generis die Lehre vom »Evolutionismus« als ernstzunehmende Hypothese.“
Papst: Diskussion um die Evolutions- und Schöpfungstheorie ist Absurd. MSNBC.com, 26.07.2007.
Diese Symbiose ist auch unter dem Begriff „Theistische Evolution“ bekannt. Aber kann ein Mensch, der dem biblischen Welt- und Menschenbild folgt tatsächlich diese beiden Erklärungsmodelle fusionieren?
Die Antwort ist eigentlich ganz einfach, wenn man der Bibel glaubt.
Vor dem Fall von Adam und Eva war die Erde ein perfektes Paradies, in dem es keine Sünde und folglich auch keinen Tod gab. Es gab keine Raubtiere. Jedes Tier, das erschaffen wurde, ernährte sich vegetarisch und lebte in perfekter Harmonie mit den anderen Mitbewohnern der Erde zusammen.
Die Nahrung für die Tiere wurde von Gott bestimmt:
LUT Genesis 1:30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so.
Auch die Nahrung für den Menschen wurde von Gott als vegetarisch festgelegt:
LUT Genesis 1:29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.
Mit anderen Worten: Vor dem Sündenfall war noch nie etwas gestorben, nicht einmal, um als Nahrung für Mensch und Tier zu dienen. All das änderte sich mit dem Aufkommen der Sünde durch Eva und durch Adam. Gott hatte sie ausdrücklich gewarnt:
LUT Genesis 2:17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.
LUT Genesis 3:3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!
Adam und Eva existierten also ursprünglich in einer Welt, die frei von Sünde und Tod war. Erst als Adam sündigte, wurde der Tod in die Welt eingeführt:
LUT Römer 5:12-14 Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben. 13 Denn die Sünde war wohl in der Welt, ehe das Gesetz kam; aber wo kein Gesetz ist, da wird Sünde nicht angerechnet. 14 Dennoch herrschte der Tod von Adam an bis Mose auch über die, die nicht gesündigt hatten durch die gleiche Übertretung wie Adam, welcher ist ein Bild dessen, der kommen sollte.
LUT 1. Korinther 15:21-22 Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. 22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden.
Wenn man wirklich an das biblische Zeugnis glaubt, dann ist die (theistische) Evolution eine Unmöglichkeit. Warum?
Durch die Behauptung, dass die „Tage“ der Schöpfung nicht wörtlich, sondern symbolisch für unbestimmte Zeiteinheiten stehen, und durch den Versuch, die Evolution in die Schöpfungsgeschichte zu integrieren, wird der Tod eingeführt, bevor Adam und Eva existierten. Denn die Evolution behauptet ja, dass der Mensch der Höhepunkt eines langsamen Entwicklungsprozesses ist, der Millionen von Jahren brauchte, um sich aus einfachen Lebensformen zu entwickeln.
Und wenn der Tod nicht von Gott als Strafe für die Sünde von Adam und Eva eingeführt wurde, dann ist der Lohn der Sünde nicht der Tod, sondern Gott ist tatsächlich verantwortlich für die Erschaffung einer unvollkommenen Welt, die ihren Ursprung im Sterben und in zufälligen evolutionären Ereignissen hatte, BEVOR der Mensch jemals sündigte. Dies wiederum macht den Schöpfungsbericht zu einer Lüge! Der Mensch ist dann folglich damals nicht gefallen, er hat sich als Sünder entwickelt, da er das Produkt eines Tod-Leben-Kreislaufs ist, und dann trägt der Mensch auch keinerlei Schuld daran, gegen Gott gesündigt und den Tod in die Welt gebracht zu haben.
Wenn aber der Mensch für die Sünde und den Tod nicht verantwortlich ist, dann gibt es auch keine Notwendigkeit Buße zu tun und sich unserem Erlöser Jesus Christus zuzuwenden! Der Biologe David H. Lane hat korrekt formuliert:
„Die theistische Evolution leugnet die Lehre von der Sünde als die Ursache des physischen Todes, dessen Ursache wiederum in der historischen Wahrheit des Sündenfalls liegt. Sie zerstört damit die Grundlage der Lehre von der stellvertretenden Sühne Christi und der Erlösung der Sünder.“
David H. Lane, „Theological Problems with Theistic Evolution“ in: Bibliotheca Sacra
Volume: BSAC 151:602 (Apr 1994).
Die Schöpfungsgeschichte im Buch Genesis wird jedoch durch das Wort Gottes als ein Tatsachenbericht für jede Generation dargestellt, nicht als ein Gleichnis oder eine phantastische Geschichte, die nur für den Gläubigen der alttestamentlichen Ära bestimmt war, und dem die angeblichen Vorteile und „Beweise“ der modernen Wissenschaft fehlten.
Wenn wir wirklich glauben, dass die Bibel inspiriertes Wort Gottes ist, dann gibt es nur eine mögliche Schlussfolgerung: Die Schöpfung dauerte buchstäblich sieben Tage, wobei Adam und Eva am sechsten buchstäblichen 24-Stunden-Tag erschaffen wurden und Gott am siebten buchstäblichen Tag ruhte. Dieser siebte Tag Sabbat (Samstag) steht als ewiges Gedächtnis der Schöpfung. Dies wird im Buch Exodus bestätigt:
LUT Exodus 20:8 Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. 9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. 10 Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.
Warum sollen wir also den Sabbat des Herrn am siebten Tag nicht vergessen und einhalten? Lesen wir weiter:
LUT Exodus 20:11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
Dies bestätigt, dass bei der Schöpfung die Tage 24 Stunden dauerten und dass die Woche, wie wir sie heute kennen, zeitlich mit der biblischen Schöpfungswoche übereinstimmt.
Der Versuch, die Evolution in die Schöpfungsgeschichte einzuführen, zerstört das eigentliche Fundament der Botschaft des Evangeliums und dass die Bibel das vertrauenswürdige Wort Gottes ist, welches die absolute Wahrheit über die Schöpfung, den Ursprung der Sünde, den Tod und die Möglichkeit der Erlösung durch den Glauben an Jesus Christus darstellt.
Die (theistische) Evolution zerstört aber auch die Verbindlichkeit des Sabbats – Gottes Denkmal an seine Schöpfer- und Erlöserkraft.
“Die Annahme, dass die Ereignisse der ersten Woche eine unbestimmte Zeitperiode erforderten, richtet sich unmittelbar gegen das vierte Gebot. Was er ganz klar gemacht hat, würde dadurch unbestimmt und dunkel. Und das ist Unglaube in seiner gefährlichsten und heimtückischsten Form, dessen wahrer Charakter so verborgen ist, dass sich sogar viele angebliche Bibelkenner ihn zu eigen machen und lehren. Sie erweckt den Anschein, als geböte der Schöpfer, im Gedenken an riesige, unbegrenzte Zeiträume eine Woche von buchstäblichen Tagen zu beobachten. Das entspricht aber nicht der Art Gottes, mit seinen Geschöpfen zu verfahren und ist eine Infragestellung seiner Weisheit.“
Ellen G. White, Spiritual Gifts (1864), vol. 3, pp. 90-92. Deutsch Patriarchen und Propheten, 88.
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Copyright © 2019 QuoVadis Verlag | Alle Rechte vorbehalten.https://quovadisverlag.nethttps://defacto.media „Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ So lautet ein bekanntes Wort aus den Psalmen Davids. „Vergiss nicht!“ Doch wie schnell vergessen wir im alltäglichen Leben. Termine und andere wichtige Ereignisse verschwinden aus unserem Gedächtnis – und Vergessen hat seinen Preis. Einen der wichtigsten Termine in der Geschichte der Menschen hat Gott in unseren Kalender geschrieben. Damit wir nicht vergessen: Wir sind geschaffen, geliebt, gewollt und gesegnet. Ein Paradigmenwechsel in der Verwendung des Begriffs ‚Sabbat‘, hat Millionen von Christen dazu gebracht zu glauben, der vom Römischen Reich ‚christianisierte‘ Tag zur Verehrung der Sonne sei der von Gott eingesetzte Ruhetag für die Menschen. Immer mehr Christen erkennen, dass sie durch Einführung einer heidnischen Tradition am Glauben betrogen wurden und wenden sich dem biblischen Sabbat zu. Die vorliegende Studie taucht ein in die Geschichte des SABBATS, seinen Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen und reflektiert den Sinn der Erinnerung an einen GEDENKTAG der BEZIEHUNG. DAS VERGESSEN HAT EIN ENDE!
weiterlesenDie theistische Evolution löst nicht nur die Grundlage der Verbindung zwischen Sünde und Tod auf, sondern auch zwischen dem Sündenfall, des Sühnetods Jesu und dem Fortbestand des Gesetzes Gottes. Das Große-Konflikt-Motiv, welches auf das Modell der moralischen Regierung Gottes beruht und eine Demonstration von Moral und Liebe, Gerechtigkeit und Frieden Ansprüchen darstellt, kann mit einer theistischen Evolution nicht koexistieren.
Evolution und der Glaube an eine göttliche Schöpfung, könnten verschiedener nicht sein, als sie es tatsächlich sind. Die Evolution sagt, wir werden immer besser und entwickeln uns zu immer Höherem im Laufe der Zeit und dass mehr Bildung und Information aus uns etwas Besseres macht.
Die Bibel hingegen sagt, dass die Menschheit aus dem Zustand der Vollkommenheit fiel und es mit ihr immer schlimmer wird. Es sei denn, Gott greift ein und erschafft unsere Herzen von Neuem in Gottes Bild.
Möglicherweise hast du noch nie so darüber bis zum Ende nachgedacht. So frage ich, ist es für einen Christen möglich, an die (theistische) Evolution und an das Zeugnis der Bibel zu glauben? Die Antwort, so denke ich, ist biblisch gesehen ganz offensichtlich. Aber wie ist deine Entscheidung?
Nicola Taubert, B.Th., MAMin, ist Theologe und Vortragsredner. Er ist Vorsitzender des Medienbildungswerkes AMEN e.V. (Adventist Media Education Network) und Gründer und Leiter des Desert Spring Institute (DSI). Derzeit leitet er die Missionsschule EMET.