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„Christus hat seine Gemeinde nicht mit seinem Blut erlöst, damit der Papst hereinkomme und ihm die Ehre wegnehme. Er kam nicht vom Himmel auf die Erde und goss sein Herz aus, um sein Volk zu erkaufen, damit ein armer Sünder, ein einfacher Mensch, erhöht werde, um von allen Völkern verehrt zu werden und sich selbst Gottes Stellvertreter auf Erden nennt. Christus war immer schon das Haupt der Gemeinde.“
Charles H. Spureon, „Christus ist nicht gestorben, damit der Papst verherrlicht wird“. Ein Auszug aus: „Christus verherrlicht: Predigt Nr. 3436, gehalten im Metropolitan Tabernakel, Newington, 4. Februar 1869
Der Apostel Paulus sagte im 2. Thessalonicher 2:3-4 vorher, dass ein „Mensch der Sünde… der Sohn des Verderbens…“ sich über alles erheben würde, „was Gott oder Gottesdienst heißt“ und sich selbst als „Gott in den Tempel Gottes setzen und als Gott ausgeben“ würde.
Anstatt, wie viele Christen und Pastoren lehren, dass der „Mensch der Bosheit“ oder auch „Antichrist“ genannt, ein gottloses Individium sei, das nichts mit dem Christentum zu tun habe, agiert der Antichrist, wie er in der Bibel dargestellt wird, nicht außerhalb der Kirche, sondern im Schoß der Kirche.
Der Tempel Gottes ist nicht ein endzeitlicher wieder hergestellter jüdischer Tempel, wie viele es verstehen. Nein, die Prophezeiungen von Paulus machen deutlich, dass der Tempel aus 2. Thesalonicher sich aus Nachfolgern Jesu, also aus Christen, zusammensetzt wie die folgenden Bibeltexte zeigen:
1Kor 3,16.17 „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel Gottes ist heilig – der seid ihr.“
2Kor 6,16 Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott sprach (3. Mose 26,11-12; Hesekiel 37,27): »Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.«
Auf wen treffen diese Weissagungen von Paulus zu? Welche Macht oder Persönlichkeit erfüllt diese biblischen Kriterien ohne in Spekulationen zu verfallen, die sich außerhalb prüfbarer Geschichte bewegen?
Die folgenden Zitate von Päpsten zeigen, wie sie sich zu allen Zeiten Gott widersetzten, sich über ihn erhöhten und sich selbst als höchstes Wesen sahen, denen Anbetung gebührt. Wiederholt haben Päpste behauptet, Gott zu sein. So z.B. Papst Pius der V.:
„Der Papst und Gott sind gleich, also hat er alle Macht im Himmel und auf Erden.“
Papst Pius V, zitiert in Barclay, Kapitel XXVII, S. 218, „Cities Petrus Bertanous“. [Das Buch auf das sich Barclay bezog, ist „DE POTESTATE PAPAE: An & Quatenus in Reges & Principes Seculares Ius & Imperium Habiet von Guil“. Barclaii I. C., Liber posthumus. Rotdite Caesari quae sunt Caesaris, & quae Dei Deo. Anno M. D. C. IX. [1609], Online einsehbar in der Bayerischen Staatsbibliothek. Ein weiteres Exemplar gibt es auch online bei Google Books.]
Der Autor, William Barclay (1546-1608), war ein schottischer Katholik, Rechtsanwalt und Gelehrter, der sich stark gegen die Ansprüche des Papstes auf zeitliche Herrschaft über Könige aussprach. Das Zitat bezieht sich auf Kapitel XXVII, Seite 218, wo es im original heißt:
„Wir dürfen nach der Fülle unserer Macht über das Gesetz verfügen und uns über das Gesetz hinwegsetzen. Wenn der Papst jemanden von Rom trennt, dann ist es nicht ein Mensch, der sie trennt, sondern Gott. Denn der Papst hat auf Erden den Rang nicht nur eines Menschen, sondern des wahren Gottes.“
Dekret des Gregor IX., Bk 1, Kap. 3
In dem Dokument „Extravagantes viginti Johannis vigesimisecundi“ (4) von 1511 in Basel verfasst, wird der Papst sogar „Unser Herr und Gott“ genannt. Auf Lateinisch: „Dominum Deum nostrum Papam“. Im Dokument abgekürzt: „Dnm Deu nrm papa“ (Siehe roter Pfeil und vergrößert).
Genau heißt es an dieser Stelle im Dekret Extravagantes:
„Aber zu glauben, dass unser Herr und Gott der Papst, der als Begründer des besagten Dekrets, und von diesem, nicht anordnen könne, wie er es anordnete, sollte als Ketzer bezeichnet werden.“
Johannes Amerbach, Johannes Petri & Johannes Froben, Basel 1511. / http://www.e-rara.ch/doi/10.3931/e-rara-931
Also nicht zu glauben oder anzuzweifeln, daß der Papst per Dekret als „Herr und Gott“ betrachtet und verehrt werden könne, steht hier unter dem Urteil, der Ketzerei. (Das Dekret kann hier heruntergeladen werden.)
Auch andere Päpste proklamierten ihre Gottheit, wie z.B. Papst Leo XIII:
„Wir nehmen auf dieser Erde den Platz des allmächtigen Gottes ein.“
Papst Leo XIII, Enzyklischer Brief „Apostolic Exhortation Praeclara Gratulationis Publicae“ (The Reunion of Christendom), 20. Juni, 1894, übersetzt in: The Great Encyclical Letters of Pope Leo XIII (New York: Benziger, 1903), Paragraph 5, Seite 304.
Durch ihre eigenen Worte offenbarten die Päpste in der Kirchengeschichte, dass sie sich auf dieser Erde anstelle von Christus sehen. Interessant ist, dass im Griechischen der Begriff „anstelle“ mit „anti“ übersetzt wird. Der biblische Begriff „Antichrist“ wird also am Besten übersetzt mit „anstelle von Christus“). Das Wort Antichrist bedeutet also nicht nur „gegen Christus„, sondern im wörtlichen Sinn „anstelle von Christus“. Mit anderen Worten: Die Päpste beanspruchen nicht nur den Titel des Stellvertreters Christi, also Vikar Christi, sondern beanspruchen auch Christi Autorität und Rolle als Erlöser.
Papst Bonifatius VIII. sagte z.B. in seiner Bulle „Unam Sanctam“:
„Wir verkünden, behaupten, definieren und erklären, dem römischen Papst unterworfen zu sein ist allgemein für jedes Geschöpf zur Erlösung notwendig. Ich habe die Autorität des Königs der Könige. Ich bin alles in allem und vor allem. So hat Gott selbst und ich, der Stellvertreter Christi, nur ein einziges Konsistorium. Und ich bin in der Lage, fast alles zu tun, was Gott tun kann. Was kannst du also von mir behaupten, außer dass ich Gott bin?“
Papst Bonifatius VIII., Bulle Unam sanctam, 1302 n. Chr. / lesbar in Englisch und Latein
Und ein Papst Pius IX. meinte:
„Ich allein… bin der Nachfolger der Apostel, der Vikar Jesu Christi. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Die mit mir sind, sind mit der Kirche. Die nicht mit mir sind, sind nicht auf dem Weg, in der Wahrheit und haben kein ewiges Leben.“
Pope Pius IX , History of the Christian Church, von Henry Charles Sheldon, p. 59.
Pius der X. hingegen proklamierte:
„Der Papst ist nicht einfach der Vertreter Jesu Christi. Im Gegenteil, er selbst ist Jesus Christus unter dem Schleier des Fleisches. Redet der Papst? Es ist Jesus Christus, der spricht. Wenn also jemand vom Papst spricht, ist es nicht notwendig zu prüfen, sondern zu gehorchen.“
Papst Pius X, Evangelical Christendom, Vol. 49, 01. Jan. 1895.; S. 15, “The organ of the Evangelical Alliance,” Veröffentlicht in London von J. S. Phillips.
Und auch Pius XII. war überzeugt:
„… erkennt die heilige, katholische, römische Kirche als die einzige wahre Kirche Jesu Christi an, außerhalb derer sich weder Heiligkeit noch Heil finden lassen. Rufe sie zur Einheit der einen Herde und schenke ihnen die Gnade, jeder Wahrheit unseres heiligen Glaubens zu glauben und sich dem Papst, dem Stellvertreter Jesu Christi auf Erden, unterzuordnen.“
Papst Pius XII, The Raccolta, Benzinger Brothers, Boston, 1957, No. 626
Diese und andere lästerlichen päpstlichen Äußerungen widersprechen eindeutig dem, was Jesus uns in Johannesevangelium gesagt hat:
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich.“
Johannes 14:6
Sämtliche Reformatoren der Geschichte lehnten diese gotteslästerlichen Anmaßungen des römischen Papstes nicht nur ab, sondern identifizierten sie als Erkennungsmerkmal des Antichristen. Doch mehr dazu in einer Fortsetzung.
Quelle(n)
Bildquelle Life Magazine, 2013
Nicola Taubert, B.Th., MAMin, ist Theologe und Vortragsredner. Er ist Vorsitzender des Medienbildungswerkes AMEN e.V. (Adventist Media Education Network) und Gründer und Leiter des Desert Spring Institute (DSI). Derzeit leitet er die Missionsschule EMET.
Lieber Nicola,
könntest du mir bitte mit einer Quelle für das Zitat von Papst Leo XIII. („Wir nehmen auf dieser Erde den Platz des allmächtigen Gottes ein.“) helfen?
Ich kann den Brief, den du als Quelle für die Aussage angibst, auf der vatikanischen Webseite nicht finden. Dort gibt es zwar ein Dokument, mit dem Datum, aber darin ist die Aussage nicht enthalten.
Ich bin mit der Behauptung konfrontiert worden, dass die Zitate, die wir gelegentlich verwenden um die Ansprüche des Papstes zu entlarven, nicht tatsächlich existieren.
Solange ich keine Originalquelle habe, steht nun Wort gegen Wort.
Ich hoffe, du kannst hier weiterhelfen.
Hallo Olaf,
hier findest du die Quelle zu dem von dir erwähnten Zitat:
Pope Leo XIII, Apostolic Exhortation Praeclara Gratulationis Publicae (The Reunion of Christendom), dated June 20, 1894, übersetzt in: The Great Encyclical Letters of Pope Leo XIII (New York: Benziger, 1903), Paragraph 5, Seite 304.
Es gibt eine Fülle bestätigter Originalzitate von Päpsten, in denen sie sich zu Gott machen bzw. an seiner Stelle behaupten.
Herzliche Grüße.