Unter dem Namen: „Der Bischof von Rom: Primat und Synodalität im ökumenischen Dialog und Antworten auf die Enzyklika Ut Unum Sint“ veröffentlichte der Vatikan am 13. Juni eine 130-seitige Studie zum päpstlichen Primat. Es enthält Vorschläge von orthodoxen und protestantischen christlichen Kirchen, wie die Rolle des Papstes in einer zukünftigen „wiedervereinigten Kirche“ aussehen könnte.
Das Dokument ist der erste vatikanische Text seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, der die gesamte ökumenische Debatte über den päpstlichen Primat umreißt. In dem Text wird vorgeschlagen, dass die Vormachtsstellung des Papstes als Oberhaupt über alle anderen Kirchenführer die vollständige Einheit aller Glaubensgemeinschaften und Kirchen zum Zielen führen kann. Ein neues Verständnis des Papstprimats und eine veränderte Ausübung dessen sollen, so wörtlich, zur „Wiederherstellung der Einheit aller Christen beitragen“.
In der Presse überschlagen sich die Meldungen über eine etwaige neue Führerolle des Papstes als Oberhaupt über alle Kirchen! (1)https://www.kathpress.at/goto/dossier/2382843/ein-papstamt-fuer-alle-kirchen, (2)https://www.domradio.de/artikel/vatikan-macht-vorschlaege-fuer-ein-papstamt-fuer-alle-kirchen, (3)https://www.catholicnewsagency.com/news/257982/vatican-publishes-papal-primacy-document-aimed-at-a-reunited-church, (4)https://www.evangelisch.de/inhalte/230798/13-06-2024/vorschlag-aus-dem-vatikan-der-papst-als-ehrenoberhaupt-aller
Das dieser Schritt hin zur „vollen Einheit der Kirchen“ ein schon längt geplantes Unternehmen ist, zeigen die Veröffentlichungen und Pressemitteilungen aus vergangenen Jahren. So hatte sich die EKD schon im Jahre 2017 für ein Ehrenprimat des Papstes ausgesprochen:
„Der Rats-vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, kann sich einen Ehrenprimat des Papstes auch für Lutherische Kirchen vorstellen.“
Auch der am Dokument beteiligte Kardinal Kurt Koch war schon 2017 davon überzeugt:
„Sicher stimmt es auf der einen Seite, [..] dass sein (Papst) Amt eines der größten Hindernisse auf dem Weg zur Einheit ist. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass das Papstamt eine großartige Möglichkeit für die Einheit der Christen ist!“
Wir leben in erstaunlichen Zeiten der Erfüllung biblischer Prophetie. Schritt um Schritt kommen wir dem Moment näher, wenn sich der Protestantismus unter die Führung Roms begeben wird und somit die Gegenreformation ihr Ziel erreicht hat: Die Rückführung aller Kirchen unter die Herrschaft der Mutterkirche.
„Diejenigen, die sich unter Gottes Kontrolle stellen, um sich von ihm leiten und führen zu lassen, werden die stetige Entwicklung der von ihm bestimmten Ereignisse wahrnehmen.“
Aus aktuellem Anlass empfehlen wir den zweiten Teil der Serie „Reformation am Scheideweg“ von Nicola Taubert, der schon im Jahr 2017 die gegenwärtigen Ereignisse um das Primat des Papstes analysierte und dazu aufrief, den Protest gegen das antichristliche Evangelium Roms weiterzuführen.
Reformation am Scheideweg. Eine verhängnisvolle Umarmung (RASCH 2)
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