In Vergangenheit kam es unter Christen zu verschiedenen Theorien, wann Jesus Christus gestorben sei. Eine darunter ist die These, Jesus sei am Mittwoch gestorben, da er sonst laut biblischen Befund nicht „drei Tage und drei Nächte“ im Grab gelegen haben könne.
LUT Matthäus 12:40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.
Was meinte Jesus, als er seinen Tod und seine Auferstehung mit der Erfahrung Jonas verglich, als dieser sich im Bauch des Fisches (Jona 2:1ff) aufhielt?
Das Folgende ist der Vierte und letzte Teil einer Chronologie der Ereignisse, die die Kreuzigung und Auferstehung von Jesus Christus betreffen. Es wird versucht eine plausible, logische und mit der Bibel in Harmonie stehende Gedankenführung darzulegen. Hier findet sich der ERSTE, ZWEITE und DRITTE Teil.
9. Die Mittwochstheorie im Test
Nun der Test, ob die Mittwochstheorie dem typologischen Muster im Heilgeschehen, das in Jesus seine Erfüllung findet, standhält. Es folgt ein Vergleich der oben angeführten Fakten mit den beiden Kreuzigungstheorien.
9.1 Die Mittwochskreuzigung und das Problem der Erstlingsfrucht
9.1.1 Freitagserstlingsfrucht?
Es ist zu beachten, dass mit einer Mittwochskreuzigung und wörtlichen 72 Stunden im Grab, die Auferstehung auf einen Samstags-Sabbat fallen würde, was wiederum typologisch genau mit dem Tag der Erstlingsfrucht (16. Nisan) übereinstimmen muß! Aber es passt nicht!
Mit einer Mittwochskreuzigung, fällt die Erstlingsfrucht (16. Nisan) auf einen Freitag!! Was bedeuten würde, das die Auferstehung in ihrer Erfüllung auch auf einen Freitag fallen muß.
Dies ist jedoch ein Tag früher als die 72 Stundenspanne an die sie gebunden sind, so dass am Freitag offensichtlich keine Erstlingsfrucht stattfinden kann.
9.1.2 Samstagserstlingsfrucht
Befürworter einer Mittwochskreuzigung werden tatsächlich gezwungen, an einer Samstagsauferstehung festzuhalten, da sie durch ihr stringentes Festhalten an 72 Stunden sonst nicht auf die 3-Tage-und-3-Nächte kommen.
Samstag muss dann konsequenterweise, wenn es der Auferstehungstag ist, auch der Tag der Erstlingsfrucht sein. Aber dies verletzt, die Hergangsbeschreibung in Lev. 23:11, die vorgibt, dass die Erstlingsfrucht am Tag nach dem Sabbat vorkommt. Also der Tag nach dem 15. Nisan Sabbat (1. Tag des Fests der ungesäuerten Brote, v.7).
Also ist der Samstag disqualifiziert der Tag der Erstlingsfrucht zu sein.
9.1.3 Sonntagserstlingsfrucht
Eine Mittwochskreuzigung und Sonntagserstlingsfrucht zu vertreten, bedeutet, dem Ablauf zwei Tage hinzuzufügen und den 16. Nisan auf den Auferstehungstag (Tag der Erstlingsfrucht) zu verschieben und somit würde man gleich zwei Tage der Erstlingsfrucht proklamieren!
Folglich wäre der Auferstehungstag der Tag der Erstlingsfrucht und auf diese Art wird das Typus-Antitypus-Muster wiederum gebrochen.
Es wird deutlich, dass unter der Mittwochskreuzigungstheorie der Tag der Erstlingsfrucht (16. Nisan) niergends plausiebel und in Harmonie mit der Schrift angesiedelt werden kann.
Deshalb schließt dies die Möglichkeit einer Mittwochskreuzigung und einer 72 Stundentheorie völlig aus!
10. Die Freitagskreuzigung
- 14. Nisan –> das Passahfest – ist der Typus für den Kreuzigungstag und findet vor dem Siebenten-Tags-Sabbat statt.
- 15. Nisan –> der Tag der Ungesäuerten Brote – ist der Tag, der der Kreuzigung (Passa) folgt. Er ist nicht nur ein Siebenter-Tags-Sabbat, sondern auch der Anfang des Fests der ungesäuertem Brote, die diesen Sabbat zu einem „hohen“ (doppelten) Sabbat machen.
- 16. Nisan –> der Tag der Erstlingsfrucht, eine eindeutiger Typus für den Auferstehungstag, tritt nach einem Sabbattag auf, aber ist kein Siebenter-Tags-Sabbat für sich!
Die folgende Evangeliensynopse zeigt eine völlige Übereinstimmung in allen Punkten mit dem vorausgeschatteten Handlungsgeschehen im Alten Testament.
11. Zusammenfassung
Der einzige Handlungsablauf, der mit Heiliger Schrift in allen Punkten harmonisiert werden kann, ist die Freitagskreuzigung und die Sonntagsauferstehung.
Es ist der einzige Ablauf, in dem die typischen oder die vorausgeschatteten Festtage (Schattensabbate) und ihre Erfüllung genau passen, ohne eine einzelne Diskrepanz!
LUT Kolosser 1:23 […] bleibt im Glauben, gegründet und fest, und weicht nicht von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt und das gepredigt ist allen Geschöpfen unter dem Himmel.
Nicola Taubert, B.Th., MAMin, ist Theologe und Vortragsredner. Er ist Vorsitzender des Medienbildungswerkes AMEN e.V. (Adventist Media Education Network) und Gründer und Leiter des Desert Spring Institute (DSI). Derzeit leitet er die Missionsschule EMET.