Papst Franziskus und der ehemalige israelische Präsident Shimon Peres trafen sich zu einem längeren Privatgespräch. Im Mittelpunkt dieser Diskussion stand ein Vorschlag von Peres zur Gründung einer „Vereinten Nationen der Religionen“. Es war das dritte Treffen der beiden Männer innerhalb von etwas mehr als vier Monaten. Papst Franziskus zeigte sein Interesse und Unterstützung zum Vorschlag von Peres.
Noch sind die geäußerten Gedanken fikiv, doch jede Plan hat irgendwo seinen Anfang. Sollte Franziskus sich letztendlich entscheiden, sich aktiv für die Umsetzung einzusetzen (und dem steht nach dem Selbstverständnis des Vatikans und der globalen Rolle des Papstes nichts entgegen), könnten wir in naher Zukunft ein einziges globales Organ sehen, das den Anspruch erhebt, alle Religionen der Welt zu vertreten.
Es ist sehr außergewöhnlich, dass ein Papst sich in etwa vier Monaten dreimal mit einem Weltführer trifft. Doch das jüngste Treffen zwischen Papst Franziskus und Shimon Peres, war bei weitem das bemerkenswerteste.
Der israelische Präsident im Ruhestand Shimon Peres schlug dem Papst eine neue globale Friedensinitiative vor: Eine „Vereinte Nationen der Religionen“, da die meisten Kriege heute religiöse, nicht nationale Ursachen hätten, so Peres.
In einem Interview mit der katholischen Zeitschrift Famiglia Cristiana forderte Peres Franziskus auf, sein Ansehen und Einfluss zu nutzen, um eine interreligiöse Organisation zur Eindämmung religiöser Gewalt zu schaffen. Peres wörtlich:
„Was wir brauchen, ist eine Organisation der Vereinigten Religionen…. als der beste Weg, um Terroristen zu bekämpfen, die im Namen des Glaubens töten. Was wir brauchen, ist eine unwiderlegbare moralische Autorität, die laut sagt: „Nein, Gott will das nicht und erlaubt es nicht.““
Shimon Peres, Famiglia Cristiana, 4. Sept. 2014
Nach seinem privaten Treffen mit Peres sagte der vatikanische Sprecher und Jesuit Federico Lombardi, „der Papst habe sich zu nichts verpflichtet, aber habe auch die Idee einer Organisation der Vereinigten Religionen nicht abgelehnt.“
Tatsache ist, dass eine solche Organisation nicht nur gut zu seinem Selbstverständnis passt, als „oberster Brückenbauer“ (Ponifex Maximus. Eigentlich der Kaisertitel im Römischen Reich), sondern auch zur katholischen Ekklessiologie – also der Sicht, dass die RKK sich als die „Mutter aller Kirchen und Religionen“ versteht.
Franziskus hat seit den ersten Momenten seiner Einführung in das Papstamt eine nach außen hin ökumenische Agenda vorangetrieben. Ziel ist es, die christlichen Kirchen theologisch zu uniformisieren und zurück unter die Führung Roms zu führen. Wir verweisen hier auf das ausführliche Studium „Reformation am Scheideweg“.
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